Zu Besuch bei
RONCALLI
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Sat 1 „17.30 live“ und Karstadt-Hannover
präsentierten
„Roncalli live-
24 Stunden Circusleben“

Angekündigt war das Fernsehteam für 15:30 Uhr, es blieb also noch Zeit, die Straße und den Hof zu fegen - damit alles in und um die Clown-Galerie ordentlich aussah.
Zum Team von SAT 1 17:30 LIVE gehörten Steffi (Redakteurin), Georg (Kamera) und Sebastian (Ton) - alle drei sehr nett und locker.
Für die Aufnahmen in der Clown-Galerie, die auch von der Nachbarschaft bemerkt wurden, gab es einige gestellte Aufräum- und Rückaktionen in diversen Vitrinen und ein kurzes Gespräch: wieso, weshalb und warum ich mich für den Erlebnistag beworben hatte.
Danach gingen wir zum gemütlichen Kaffeetrinken über, fuhren gegen 18:00 Uhr nach Hannover und wurden um 18:45 Uhr vom Pressesprecher Sebastian Hüchebrock im Circus-Restaurant begrüßt, wo wir den Schlüssel für den Circuswagen ( 1 Übernachtung war geplant) überreicht bekamen.
Der Wagen ist 7 m lang, besitzt einen Schlafraum und ein Badezimmer (mit großer Badewanne und WC!) und ist mit einer Gasheizung versehen. Während des Gastspiels in Hannover wird er von dem Clown Peter Shub (hat eine Wohnung in Hannover) als Garderobenwagen zwischen den Vorstellungen genutzt.
Nach einigen Aufnahmen, wie wir den Wagen beziehen und einer gestellten Bettszene (in der Art von "Gute Nacht John Boy" und "Gute Nacht Mary Ellen") haben wir um 19:30 Uhr im Hauptzelt unsere Loge Nr. 15, Platz 5 und 6 eingenommen – mit Popkorn und gebrannten Mandeln versorgt.
Die Kamera stand im Haupteingang zum Zelt (damit sie uns während der ersten halben Stunde der Vorstellung immer gut im Blick hatten). Leider setzten sich in die erste Reihe drei Besucher von beeindruckender Körpergröße und wir zogen um in die Loge 1, Platz 1 und 2, direkt neben dem Artisteneingang.
Ein kleiner Tip - von dort kann man schon einen Blick hinter die Vorhänge riskieren und da ich die Vorstellung bereits zwei mal von vorn gesehen hatte, war der Blick auf die Artisten von hinten während der Vorstellung kein Problem.
Nach der Vorstellung gab es noch einen großen Salat + Getränke im Circus-Restaurant (natürlich auf Kosten des Hauses) und so gegen 0:45 Uhr zogen wir uns in den Wagen zurück. Um 7:00 Uhr klingelte der Wecker und gegen 8:30 Uhr erwartete uns das Fernsehteam am Artisten-Eingang der Manege. Ich durfte im Stallzelt noch ein Pferd striegeln, bevor es dann in der Manege Ernst wurde. 

Mit Yasmine Smart (Engländerin), ihren beiden Assistentinnen (aus Italien und Frankreich) und den Hengsten (haben alle Namen von großen schweizer Uhrenfirmen, z. B. Swatch und Cartier) haben wir in der Manege trainiert.
Man soll nicht glauben, wie groß ein Pferd werden kann, wenn es vor einem auf Kommando hochgeht und auf zwei Beinen auf einen zukommt. Man durfte also keine Angst vor Pferden haben (wie zum Beispiel Steffi von SAT 1).
Kurz vor 10 Uhr ging es dann zum privaten Salonwagen von Bernhard Paul zum Frühstück. War ein sehr unterhaltsames Gespräch über Politik und Wirtschaft im Bezug auf den Circus allgemein (z.B. Auflagen der Behörden, wie die Sitze und Bänke im Circuszelt in den Abmessungen sein müssen und welche Folgekosten entstehen dabei), Circus-Interna (Entdeckung von Clown Sandro in Portugal oder was passiert, wenn ein Artist krank wird) oder allgemeine Themen.
Herr Paul erzählt sehr gern und interessant. Wenn noch etwas Zeit während des Gastspiels in Hannover überbleibt, wird er sich in Banteln die Clown-Galerie ansehen.

Um 12:00 Uhr wurden wir von der Jongleur-Familie (sind eigentlich 2 Familien) in der Manege erwartet und haben uns wohl reichlich bei unseren Versuchen, mit 3 Ringen zu jonglieren, blamiert - mit zweien klappte es ganz gut!
Anschließend hatten wir bis 14:00 Uhr Pause. Das war auch nötig - man glaubt nicht, wie warm es in der Manege bei voller Beleuchtung ist. Hierbei haben wir die Mutter vom Betriebsleiter Patrick Philadelphia  kennengelernt. Er heißt wirklich so - es ist kein Künstlername und er verkauft auch keinen Käse... Sie berichtete uns ungefähr eine Stunde lang  aus ihrer Familiengeschichte, vom Tagesablauf ihres Sohnes u.s.w.
Um 14:00 Uhr war wieder ein Treffen im Circuswagen der Clowns. Dabei konnten wir beobachten, wie aus einem normalen Gesicht das eines Weißclowns wird. Solch eine Verwandlung dauert ungefähr eine Stunde. Um 14:15 Uhr ging es in die Schneiderei und den Kostümfundus, in dem wir uns für den Empfang des Publikums gegen 14:30 Uhr einkleiden konnten. Anschließend empfingen wir um 14:30 Uhr, mit Konfetti und Bonbon's gerüstet, das Publikum. Hierbei durfte ich auch Herrn Tränkner mit Familie begrüßen.
Meine Schwester meinte, ich sähe in meinem Umhang wie ein großer brauner Sahne-Toffee aus. Ihr Kostüm war allerdings auch sehr gelungen:  schön gelb und mit einer großen Sonne auf dem Vorderteil appliziert (sie hatte derzeit nur noch 6 Wochen bis zur Geburt ihrer Tochter). 
Mit einer kurzen Kaffee-Pause im Restaurantwagen gegen 15:00 Uhr hat sich das Fernsehteam dann verabschiedet und wir sind zum Artisteneingang gepilgert. Da wir 3 Programmhefte dabei hatten, sind wir auf die Jagd nach Autogrammen gegangen und haben auch tatsächlich alle bekommen. Hierbei ergab sich die Möglichkeit, mit den Artisten in einem Kauderwelsch von Deutsch und Englisch sowie Händen zu und Füßen zu unterhalten - sehr interessant. Außerdem hat man den Ablauf der Vorstellung mal von der Rückseite betrachten können (Requisiten hin und her, Pferde rein und wieder raus, Artisten vor und nach dem Auftritt).
Mit der Abgabe des Schlüssels für den Circuswagen endete unser Erlebnistag bei Roncalli gegen 18:00 Uhr.
FAZIT: Es war sehr interessant, hinter die Kulissen zu schauen, die Artisten und Angestellten des Circus waren sehr nett und hatten immer Zeit für ein kleines Gespräch - trotz des Stresses und der Arbeit.

Für einen Tag und eine Nacht war es ein ganz tolles Erlebnis, aber 9 Monate lang - das wäre nichts für mich!

Mit freundlichem
Gruß
Dorothee Preuß